März 22, 2024

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Wie die Arbeit mit deinem inneren Kind deine unsichtbaren Wunden heilen kann

Die Narben deiner Seele aus der Vergangenheit verstehen und die Zukunft frei von seelischen Verletzungen gestalten

»Wenn wir das innere Kind in seinen Gefühlen anerkennen, setzen wir die emotionalen Wunden frei, die wir unbewusst mit uns herumschleppen.«

Die Kindheit prägt uns in vielerlei Hinsicht und oft tragen wir unbewusst die Last vergangener Erfahrungen, wie einen schweren Rucksack, mit uns.

Wenn du zum Beispiel zu empfindlich auf Kritik reagierst, ständig Anerkennung von andern brauchst oder dich zu sehr zurückziehst, hat wahrscheinlich dein Inneres Kind das Steuer übernommen. Oder kennst du das, dass du dich z.B. nach einem Streit mit deinem Partner, nachdem sich deine Emotionen wieder beruhigt haben, dir gesagt hast: Ich habe mich verhalten wie ein kleines Mädchen. Oder du dich in einer bestimmten Situation, wieder genauso fühlst, wie im Alter von 5 Jahren?

Auch in Momenten, in denen du dich möglicherweise fragst, warum du erneut in alte Verhaltensmuster verfällst, könnte es sein, dass dein Inneres Kind aktiv ist und dein Verhalten unbewusst beeinflusst. In unserer Kindheit haben wir Muster entwickelt, die uns im Erwachsenenalter einerseits nützen können, andererseits jedoch erhebliche Hindernisse darstellen – insbesondere, wenn es um die Wertschätzung und Erfüllung unserer eigenen Bedürfnisse geht.

Innere Überzeugungen und Prägungen entstehen meist in der Kindheit.


Wenn du an deine Kindheit zurückdenkst: Wie viele Ereignisse fallen dir ein, die dich womöglich bis heute prägen? Vielleicht ist es insbesondere eine Situation, in der du dich als kleines Mädchen nicht gesehen, wahrgenommen oder geliebt gefühlt hast. Welchen Glaubenssatz aber hat dein Inneres Kind in genau diesem Moment für sich entschieden? Und denkt es diesen Gedanken eventuell sogar bis heute noch?

Die Arbeit mit dem Inneren Kind bietet einen Ansatz, um diese Muster zu erkennen und nachhaltig zu verändern. Sie ermöglicht uns, tief in unsere Kindheit zurückzublicken, um die Ursprünge dieser Muster zu verstehen. Durch diese bewusste Auseinandersetzung legen wir den Grundstein für eine langfristige Veränderung unseres Verhaltens als Erwachsene.

Um zu verstehen, was es mit der Arbeit mit dem Inneren Kind auf sich hat, wie du zu deinem kleinen Mädchen (wieder) Kontakt aufnimmst und wie du damit deine seelischen Verletzungen heilen kannst, habe ich diesen Blogartikel verfasst.

Du erfährst, unter anderem, was das Innere Kind ist, über welche Themen sich das Innere Kind im Erwachsenenalter zeigt und wie du eigenen Muster erkennen, verstehen und liebevoll transformieren kannst.


1. Was ist die Arbeit mit dem Inneren Kind?

Innere Kind Arbeit ist ein psychologischer Ansatz, der darauf abzielt, sich mit den Erfahrungen, Emotionen und Prägungen aus der Kindheit auseinanderzusetzen, um persönliches Wachstum und Heilung zu fördern. Sie basiert auf der Vorstellung, dass unsere Kindheitserlebnisse tiefgreifende Auswirkungen auf unser Erwachsenenleben haben und viele unserer Verhaltensmuster und Überzeugungen prägen.
Das Innere Kind repräsentiert die kindliche Version unserer selbst, die durch positive und negative Erfahrungen geprägt wurde. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit diesem Inneren Kind können wir uns selbst besser verstehen und emotionale Blockaden lösen.

Warum ist sie wichtig?
Die Bedeutung der Arbeit mit dem Inneren Kind, liegt in der Möglichkeit, tief verwurzelte Muster zu erkennen und zu transformieren. Oftmals beeinflussen unbewusste kindliche Prägungen unser Verhalten als Erwachsene, insbesondere in Bezug auf Selbstwert, Beziehungen und Lebensgestaltung. Die Innere Kind Arbeit ermöglicht es uns, diese Prägungen bewusst zu machen, alte Wunden zu heilen und selbstbestimmter durch das Leben zu gehen.


2.Grundlagen der Inneren Kind Arbeit

Definition des Inneren Kindes

Laut Wikipedia bedeutet es: »Das Innere Kind gehört zu einer modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten. Es bezeichnet und symbolisiert die im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit. Hierzu gehört das ganze Spektrum intensiver Gefühle wie unbändige Freude, abgrundtiefer Schmerz, Glück und Traurigkeit, Intuition und Neugierde, Gefühle von Verlassenheit, Angst oder Wut.«

Das Innere Kind ist in den frühen Lebensphasen vorrangig auf emotionale Wahrnehmung ausgerichtet. In dieser Zeit sind wir als Säuglinge und Kleinkinder noch nicht in der Lage, kognitiv zu denken oder rationale Konzepte zu verstehen. Diese Phase, die meisten Menschen sich im Erwachsenenalter nicht bewusst erinnern können, ist geprägt von reinen Gefühlen und Empfindungen.

Während dieser Zeit nehmen wir unsere Umwelt, Mitmenschen und uns selbst ausschließlich auf einer emotionalen und sensorischen Ebene wahr. Wenn beispielsweise die Mutter traurig ist, spürt das Baby diese Emotion, reagiert darauf, kann jedoch nicht den Grund für die Traurigkeit verstehen.

Es kommt vor, dass überfordernde Emotionen im Baby entstehen, die für das kleine Wesen zu intensiv sind. Diese Emotionen werden im Körper und in der Seele des Babys gespeichert. Jahre später, wenn sich eine ähnliche Situation ergibt oder unbewusst an die frühere erinnert, können Erwachsene durch diese Erfahrung getriggert werden. Es kann auch vorkommen, dass Emotionen hochkommen, die der erwachsene Mensch nicht sofort zuordnen kann.


Wie entstehen Verletzungen des Inneren Kindes?

In der Kindheit können prägende Erfahrungen gemacht werden, die einen nachhaltigen Einfluss auf unser gesamtes Leben haben. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass extrem schwierige Lebenssituationen vorliegen. Während es sicherlich belastend ist, einen narzisstischen oder alkoholkranken Vater zu haben oder das Kind einer depressiven Mutter zu sein, können auch liebevolle Eltern unbewusst Handlungen setzen, aus denen negative Glaubenssätze beim Kind entstehen können.
Einige Eltern können hohe Erwartungen an ihr Kind haben, andere gestatten nicht den gewünschten Freiraum, und wieder andere können, ohne es zu ahnen, durch ihren nachsichtigen Erziehungsstil »erheblichen Schaden« anrichten. Zahlreiche Erwachsene tragen tagtäglich die Folgen von Manipulation oder Ablehnung ihrer Bedürfnisse, einem Mangel an Liebe und Zuwendung oder übermäßiger Strenge in ihrer Kindheit.

Auch die Erfahrung, nicht ernst genommen zu werden, kann von erheblichem Gewicht sein und unsere Gefühle sowie Verhaltensmuster im Erwachsenenalter maßgeblich beeinflussen.


Der Einfluss der Kindheit auf das Erwachsenenleben

Damit du das Ganze noch besser verstehst, ein konkretes Fallbeispiel von Emily, einer Klientin von mir:
In ihrer frühen Kindheit musste die kleine Emily erleben, dass ihre Mutter plötzlich ins Krankenhaus kam. Obwohl sie gut versorgt war, fühlte sich Emily extrem einsam und traurig, da ihre Mama nicht da war. Die wiederholten Besuche im Krankenhaus verstärkten diese schmerzliche Erfahrung. Für die kleine Emily war diese Zeit eine herausfordernde und angstbesetzte Phase.

Heute, als erwachsene Frau, geht es Emily eigentlich gut. Ihr Partner Alex ist jedoch berufsbedingt oft auf Reisen. Immer wenn Emily weiß, dass er bald wieder wegmuss, verspürt sie Unruhe, Nervosität und Traurigkeit in übermäßigem Maße. Obwohl sie rational weiß, dass er bald zurückkehrt und sie seine beruflichen Reisen unterstützt, kann sie ihre emotionalen Reaktionen nicht kontrollieren.

Hier manifestiert sich das Innere Kind von Emily. Die Gefühle von damals, die schmerzhaften Erfahrungen des kleinen Mädchens, wenn die Mutter nicht da war, manifestieren sich in Emily. Die gegenwärtigen Gefühle bei der Trennung von Alex sind mit den vergangenen Erfahrungen des Inneren Kindes verknüpft.

Wer als Kind wenig Liebe und Aufmerksamkeit, Schmerz und Missbrauch erlebt hat, lehnt sein Inneres Kind unbewusst ab. Die schmerzhaften Erfahrungen werden verdrängt, um sie nicht erneut fühlen zu müssen. Doch alles Verdrängte kommt irgendwann auf den seltsamsten Wegen hoch. Viele Menschen haben ihr Inneres Kind in den Keller ihres Unterbewusstseins verbannt und die Tür fest verschlossen.

Dort trommelt es immer lauter in Form intensiver Gefühle gegen die Tür, damit wir es endlich erhören und befreien. Doch wir fürchten uns so sehr vor diesen Gefühlen, dass wir uns mit den verschiedensten Süchten betäuben und uns von unseren Gefühlen abschneiden, um die Hilferufe des Inneren Kindes nicht wahrnehmen zu müssen.

Wir versuchen verzweifelt, die Tür immer hermetischer zu verriegeln, doch lösen damit das Problem nicht. Nur weil wir das verletzte Innere Kind, das symbolisch für schmerzhafte Erfahrungen und Gefühle aus der Vergangenheit steht, in die dunkelste Ecke unseres Unterbewusstseins verbannt haben, ist es nicht verschwunden. Solange wir leben, wird es versuchen, sich Gehör zu verschaffen.
Es gibt nur einen Ausweg: Das verletzte Kind in uns befreien und uns mit ihm aussöhnen.

3. Die Rolle des Inneren Kindes im Erwachsenenleben

Auswirkungen von verletzten Inneren Kindern
Wie oben schon erwähnt, spielt das Innere Kind, eine entscheidende Rolle im Erwachsenenleben und beeinflusst maßgeblich unser Verhalten, unsere Beziehungen und unser emotionales Wohlbefinden.


Hier sind einige Schlüsselaspekte:

Glaubenssätze und Muster: Das Innere Kind entwickelt Glaubenssätze und Verhaltensmuster, basierend auf frühen Erfahrungen. Diese internalisierten Überzeugungen beeinflussen, wie wir die Welt sehen, uns selbst wahrnehmen und mit anderen interagieren.

Beziehungsdynamiken: Unser Inneres Kind prägt, wie wir uns in zwischenmenschlichen Beziehungen verhalten. Es kann dazu führen, dass wir bestimmte Muster wiederholen, uns zurückziehen oder uns übermäßig an andere binden.

Selbstwertgefühl: Das Innere Kind beeinflusst maßgeblich unser Selbstwertgefühl. Ein gesundes Inneres Kind fördert ein positives Selbstbild, während verletzte Anteile zu Selbstzweifeln und Unsicherheiten führen können.

Reaktionen auf Stress: Die Art und Weise, wie wir auf stressige Situationen reagieren, ist oft mit den Überlebensmechanismen unseres Inneren Kindes verbunden. Das kann von Rückzug bis zu übermäßigem Perfektionismus reichen.

Bedürfnisse und Grenzen:
Verletzungen des Inneren Kindes können dazu führen, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigen oder Schwierigkeiten haben, angemessene Grenzen zu setzen. Das kann zu Überforderung, Unzufriedenheit und zwischenmenschlichen Konflikten führen.

Selbstsabotage: Verletzte Innere Kinder können zu selbst sabotierendem Verhalten neigen, indem sie ihre eigenen Chancen und Möglichkeiten unbewusst untergraben.

Emotionale Instabilität: Verletzte Innere Kinder können zu emotionalen Höhen und Tiefen neigen, mit Schwierigkeiten, Emotionen angemessen zu regulieren.

Beziehungsprobleme: Unverarbeitete Verletzungen des Inneren Kindes können zu Konflikten und Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen führen, da alte Wunden wieder aufbrechen können oder unbewusste Beziehungsdynamiken wiederholen sich im Erwachsenenleben.


Anzeichen, wie sich das Innere Kind im Alltag zeigt

Reaktionsmuster: Automatische und oft übermäßige Reaktionen auf bestimmte Situationen können auf das Innere Kind hinweisen. Zum Beispiel übermäßige Wut, Rückzug oder intensive emotionale Reaktionen.

Selbstgespräche: Kritische oder selbstabwertende innere Dialoge können Anzeichen für verletzte Innere Kinder sein, die negative Glaubenssätze internalisiert haben.

Beziehungsmuster: Wiederkehrende Muster in Beziehungen, sei es Rückzug oder übermäßige Abhängigkeit, können auf unverarbeitete Kindheitsverletzungen hinweisen.

Selbstfürsorge: Schwierigkeiten bei der Selbstfürsorge und Vernachlässigung eigener Bedürfnisse können auf das Innere Kind zurückzuführen sein, das nicht angemessen gepflegt wurde.

Ängste und Unsicherheiten: Starke Ängste, Unsicherheiten oder mangelndes Selbstvertrauen können auf das Innere Kind hinweisen, das unsicher oder verletzt ist.

Kommen dir vielleicht das eine oder andere Anzeichen bekannt vor? Die weiteren sieben Indikatoren zeigen deutlich, wann es absolut Sinn macht, sich mit dem Inneren Kind auseinanderzusetzen.

4. Sieben Indikatoren, dass die Arbeit mit dem Inneren Kind sinnvoll ist

Das Gefühl, dir selbst im Weg zu stehen: Wenn du das Gefühl hast, dass du dir selbst im Weg stehst, kann das auf das Wirken des Inneren Kindes im Unterbewusstsein hinweisen. Alte Ängste oder Unsicherheiten aus der Kindheit können sich auf diese Weise zeigen und sabotierende Dynamiken erzeugen. Die Arbeit mit dem Inneren Kind ermöglicht es, diese Dynamiken bewusst zu machen und positiv zu verändern.

Wiederholte ähnliche Situationen trotz Bemühungen, sie zu vermeiden: Wenn du immer wieder in ähnliche Situationen gerätst, obwohl du versuchst, sie zu vermeiden, können Muster dahinterstecken. Sei es in Beziehungen, beruflichen Umfeldern oder Konfliktsituationen – die Arbeit mit dem Inneren Kind kann helfen, verborgene Muster zu erkennen und gezielt daran zu arbeiten.

Unzufriedenheit trotz äußerem Erfolg: Wenn du trotz äußerem Erfolg unzufrieden bist und keine klaren Gründe dafür erkennen kannst, könnte das Innere Kind Einfluss nehmen. Die Arbeit damit ermöglicht eine genaue Ursachenforschung, um herauszufinden, warum diese Unzufriedenheit besteht und wie sie verändert werden kann.

Körperliche Beschwerden ohne klare organische Ursache: Körperliche Beschwerden ohne klare organische Ursache können auf seelische Belastungen hinweisen. Die Innere Kind Arbeit kann dabei helfen, die seelischen Ursachen zu erforschen und die Verbindung zwischen emotionalen Belastungen und körperlichen Beschwerden zu verstehen.

Zweifel an sich selbst und negative Gedankenkarusselle: Wenn Selbstzweifel und negative Gedanken übermäßig präsent sind und schwer kontrollierbar werden, können sie auf Erfahrungen aus der Kindheit zurückzuführen sein. Die Arbeit mit dem Inneren Kind ermöglicht es, diese frühen Situationen zu verändern und Selbstzweifel zu mindern.

Ständiger Stress trotz Selbstfürsorge: Wenn trotz bewusster Selbstfürsorge das Grundgefühl von Stress und Überlastung bleibt, können tieferliegende Glaubenssätze aus der Kindheit eine Rolle spielen. Die Innere Kind Arbeit bietet die Möglichkeit, an diesen Glaubenssätzen zu arbeiten und mehr Leichtigkeit und Entspannung zuzulassen.

„Unbegründete“ Ängste:
Ängste, die rational betrachtet unbegründet sind, können auf die Ängste des Inneren Kindes hinweisen. Die Innere Kind Arbeit kann hier helfen, die Ursachen dieser Ängste zu erkennen und zu einer positiven Veränderung beizutragen.

Erkennst du dich in manchen Situationen wieder? Ja?

Wann und in welchen Situationen wird dein inneres Kind laut?


Die gute Nachricht ist, dass du jederzeit die Möglichkeit hast, aktiv in deinen Prozess einzugreifen und positive Veränderungen herbeizuführen. Dranbleiben ist der Schlüssel. In diesem Blogartikel, werde ich dir noch acht konkrete Schritte und Übungen vorstellen, die dir helfen, dein Inneres Kind zu finden und zu heilen. Diese Schritte bieten eine Anleitung, um die Erkenntnisse in die Tat umzusetzen und nachhaltige Veränderungen in deinem Leben zu bewirken.

Vorerst möchte ich jedoch, noch speziell auf die Zusammenhänge von kindlichen Verletzungen und deinen heutigen Beziehungen eingehen. Ich bin überzeugt davon, dass viele Beziehungen nicht auseinandergehen bzw. es weit nicht so viele Scheidungen geben würden, wenn jeder Zugang zu seinem Inneren Kind hat. Die meisten emotionalen Reaktionen auf diverse Verhaltensweisen des Partners, haben ihren Ursprung im verletzten Inneren Kind.

5. Inneres Kind und Beziehungen

Wie beeinflusst das Innere Kind Beziehungen?
Der Zusammenhang zwischen deinem Inneren Kind und heutigen Beziehungen ist tiefgreifend und kann einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie du dich in Beziehungen verhältst.

Hier sind einige Aspekte für dich, die diesen Zusammenhang verdeutlichen:
Prägungen aus der Kindheit: Erfahrungen und Prägungen aus der Kindheit formen deine Persönlichkeit und beeinflussen, wie du Nähe, Vertrauen und Intimität in Beziehungen erlebst. Unbewusste Überzeugungen und Muster, die in der Kindheit entstanden sind, können sich in deinen Beziehungen wiederholen.

Beziehungsverhalten: Das Verhalten, das du in Beziehungen zeigst, kann stark von den emotionalen Mustern deines Inneren Kindes beeinflusst sein. Dies können Ängste, Unsicherheiten oder Bedürfnisse nach Liebe und Anerkennung sein, die bereits in der Kindheit entstanden sind.

Reaktionen auf Konflikte: Wie du mit Konflikten und Herausforderungen in Beziehungen umgehst, kann stark von der Art und Weise beeinflusst werden, wie du als Kind gelernt hast, mit solchen Situationen umzugehen. Das Innere Kind kann in stressigen Momenten reaktiv werden und emotionale Reaktionen hervorrufen.

Bedürfnisse und Kommunikation: Die Art und Weise, wie du deine Bedürfnisse ausdrückst und auf die Bedürfnisse deines Partners reagierst, kann auf die Dynamiken deines Inneren Kindes zurückzuführen sein. Die bewusste Kommunikation über diese Bedürfnisse kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und die Beziehung zu stärken.

Gemeinsame Innere Kind Arbeit in Partnerschaften
In Partnerschaften kann die gemeinsame Innere Kind Arbeit ein kraftvolles Werkzeug sein. Indem beide Partner sich der Einflüsse ihres Inneren Kindes bewusstwerden und gemeinsam an deren Verständnis und Heilung arbeiten, können sie eine tiefere Verbindung schaffen und unterstützende Beziehungsweisen entwickeln.

Die Innere Kind Arbeit in Partnerschaften ermöglicht es, die Wurzeln von Verhaltensmustern zu erkennen und aktiv an einer gesunden und erfüllenden Beziehung zu arbeiten. Es erfordert Offenheit, Verständnis und die Bereitschaft, gemeinsam an der individuellen und gemeinsamen Entwicklung zu arbeiten.

6. Acht konkrete Schritte zur Heilung deines inneren Kindes

Mach dir deine Verhaltensmuster und Glaubenssätze bewusst.


Das Unbewusste ins Bewusste holen:
Der erste Schritt zur Heilung ist die bewusste Auseinandersetzung mit deinen Verhaltensmustern und den frühkindlichen Prägungen, die damit verbunden sind. Ein Beispiel hierfür könnte sein, wenn du in stressigen Situationen automatisch in Rückzug gehst, was auf eine mögliche prägende Erfahrung in der Kindheit hinweisen könnte.

Wahrnehmen, was du fühlst und denkst: Achte darauf, welche Gedanken und Gefühle immer wieder auftauchen. Wenn beispielsweise der Gedanke »Niemand versteht mich« wiederkehrt, überlege, ob du weiterhin diesem Gedanken folgen möchtest. Reflektiere, welche Situationen dich besonders triggern und warum. Ein Fallbeispiel könnte sein, dass du dich nach einer Meinungsverschiedenheit tagelang ärgern kannst und dies auf eine tiefer liegende kindliche Erfahrung zurückzuführen ist.

Unterstützend zu den ersten 2 Schritten:
Führe Tagebuch: Womöglich hilft es dir, wenn du Situationen, die immer wiederkehren und dich triggern, reflektierst und aufschreibst. Dazu könnten dir folgende Fragen helfen, um Klarheit zu erlangen:

• Wie alt warst du in der Situation?
• Wer war noch bei dir?
• Was ist passiert?
• Wie hast du dich gefühlt?
• Welche Schlüsse hast du für dich aus der prägenden Situation gezogen?
• In welchen Momenten zeigt sich heute dieses Gefühl oder der Glaubenssatz?
• Und ist dieser Glaubenssatz wirklich wahr?
• Bist du bereit, der Person von damals zu verzeihen und loszulassen? Wenn nicht, was ist dazu noch nötig? Vielleicht ein Brief, an den Menschen …

Frage nach den Sehnsüchten deines inneren Kindes: Erkunde, wonach sich dein inneres Kind sehnt, und erinnere dich an eine konkrete Situation aus der Kindheit. Vielleicht erinnert dich die Unverständigkeit deiner Mutter bei einem kreativen Vorhaben. Stelle dir vor, wie du deinem inneren Kind das gibst, was es damals gebraucht hätte. Dies könnte Aufmerksamkeit, Verständnis oder Trost sein.

Dem inneren Kind geben, was es braucht: Schließe die Augen, visualisiere dich als kleines Kind und sprich es an. Frage, was es sich in der damaligen Situation gewünscht hätte. Durch diese bewusste Zuwendung kannst du deinem inneren Kind die Aufmerksamkeit und Liebe schenken, die es möglicherweise in der Vergangenheit vermisst hat. So fühlst du als Erwachsene nochmals für das kleine Kind, wie es sich in dem Moment gefühlt und die Situation empfunden hat.

Heile dein inneres Kind mit Meditation: Regelmäßiges Meditieren (es gibt viele geführte Meditationen), ist ein wunderbares Mittel, um deinem inneren Kind zu begegnen. Beim Meditieren wirst du nach und nach deinem inneren Kind immer näher kommen – je nachdem, welche Beziehung, du aktuell zu ihm hast. Vielleicht kannst du es anfangs auch nur in Form einer Gestalt wahrnehmen. Oder du spürst, dass es da ist. Öffne dich für die Begegnung mit dem inneren Kind, locke es sanft aus der Reserve, indem du beispielsweise nach ihm rufst – wie bei einem kleinen Kind, das gerade verstecken spielt. Sei geduldig. Und freu dich auf den Moment, in dem ihr euch dann begegnet.

Treffe eine neue Entscheidung: Nachdem du die Glaubenssätze deines inneren Kindes identifiziert hast, entscheide bewusst, ob du diesen alten Überzeugungen weiterhin Glauben schenken möchtest. Überlege dir alternative, stärkende Glaubenssätze, die besser zu deinem erwachsenen Selbst passen. Ein Beispiel könnte sein, sich bewusst für den Glaubenssatz zu entscheiden: „Ich bin wertvoll und verdiene Liebe und Verständnis.“

Mit Coaching oder Psychotherapie das innere Kind heilen: Lass dich begleiten und gib dir selbst die Möglichkeit, um nicht nur oberflächlich die Situation zu heilen. Der beste Chirurg kann sich auch selbst nicht operiere. Er holt sich ebenfalls Hilfe. Mit einem Coach/Therapeuten an deiner Seite, gehst du wirklich in die Tiefe. Sprich ein Coach/Therapeut »taucht« mit dir in den damaligen Moment ein und führt dich mittels einer Frage-Technik durch den Prozess. Wir Mensch neigen dazu, sobald es unbequem oder schmerzhaft wird, in die Ablenkung oder Verdrängung zu gehen. Es bedarf jedoch das Verlassen der eingefahrenen Psychodynamiken, um eine positive Veränderung herbeizuführen und kindliche Verletzungen »nach zu nähren«.

Lass mich dir die Bedeutung von Coaching oder Psychotherapie zur Heilung des Inneren Kindes anhand eines beispielhaften Falls verdeutlichen:

Als Anna, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, zu mir in die Praxis kam, fühlte sie sich trotz äußerlichen Erfolgs oft unzufrieden und konnte ihre unbegründeten Ängste nicht verstehen. Während unserer Gespräche gelang es Anna, immer mehr über ihre schmerzhafte Kindheit zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass sie als Kind oft das Gefühl hatte, nicht genug Aufmerksamkeit von ihren Eltern zu erhalten. Anna hat einen jüngeren Bruder, der bis zu ihrem 10. Lebensjahr sehr oft krank war und dadurch viel Zeit und Zuwendung der Eltern in Anspruch nahm. Anna begann sich immer mehr anzustrengen, zu leisten und anzupassen, um ebenfalls Anerkennung und Zuwendung von ihren Eltern zu bekommen. Im Laufe der Therapie ermutigte ich Anna, sich in Situation des kleinen Mädchens zu versetzen und die damaligen Bedürfnisse der kleinen Anna zu erkennen.

Durch gezielte Fragen half ich Anna dabei, die Ursprungssituationen zu verstehen, in denen bestimmte Überzeugungen und Ängste entstanden waren. Anna erkannte, dass ihre Unzufriedenheit im Erwachsenenleben stark mit diesen unbeachteten Bedürfnissen aus der Kindheit verbunden war.
Im Verlauf der weiteren Sitzungen entwickelte ich mit Anna konkrete Strategien, um diese negativen Muster zu durchbrechen. Anna begann, sich bewusster um ihr Inneres Kind zu kümmern und lernte, die Bedürfnisse von damals mitfühlend zu erfüllen. Somit konnten die kindlichen Verletzungen von damals heilen und Anna als erwachsenen Frau immer mehr innere Zufriedenheit und Vertrauen in sich selbst entwickeln.

Liebe und umarme dich und dein inneres Kind.


7. Strategien und Verhaltensmuster

Was sind deine Strategien?
Eine Strategie ist, laut Wörterbuch, ein „genauer Plan für ein Verhalten, der dazu dient, ein Ziel zu erreichen, indem man alle Faktoren von vornherein einzukalkulieren versucht.” Hast du dich schon mal dabei ertappt, dass du dein Umfeld mit deinem Verhalten manipulierst? Du tauschst ein bestimmtes Verhaltensmuster gegen ein Verhalten, das du erhoffst, zu bekommen? Du tauschst Leistung gegen Anerkennung. Oder Brav-Sein gegen Liebe.

Was ist deine Strategie – vielleicht noch bis heute? Sei hier gern ehrlich zu dir selbst und mach sie dir bewusst. Wenn du dich ehrlich reflektierst, bemerkst du vielleicht auch, dass du dieses Verhalten nur in Gegenwart von bestimmten Leuten an den Tag legst. Warum? Möglicherweise spiegeln sie das Verhalten bzw. die Beziehung zwischen dir und deinen Eltern wider.

Was sind die Verhaltensmuster deines inneren Kindes
Welche Verhaltensmuster hat dein Inneres Kind entwickelt, um Aufmerksamkeit von deinen Eltern, Freunden und der Umgebung zu erhalten? Erinnere dich an die Strategien, die du als Kind angewendet hast um, gehört und verstanden zu werden.

Vielleicht warst du liebevoll, brav und nett, oder eher rebellisch? Hast du die Leistungsstrategie verfolgt, warst nahezu perfekt oder hast du durch häufiges krank sein, Aufmerksamkeit erlangt? Vielleicht hattest du eine eigene Traumwelt, in der du dich sicher fühltest, oder du kümmertest dich um andere, um Akzeptanz zu finden und »sein« zu dürfen?

Diese unterschiedlichen Strategien werden im Laufe der Zeit zu festen Verhaltensmustern und prägen unsere Persönlichkeit. Es ist interessant, sich zu fragen, welche dieser Muster sich auch heute noch in deinem Verhalten manifestieren. Bist du weiterhin liebevoll und nett, oder zeigt sich der rebellische Geist noch in bestimmten Situationen? Setzt du immer noch auf Leistung und Perfektionismus, oder hast du neue Wege gefunden, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten?

Die Reflexion über diese Fragen ermöglicht nicht nur die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Verhaltensmustern, sondern öffnet auch den Raum für die bewusste Entscheidung, sich für neue, unterstützende Verhaltensweisen zu öffnen. Welche Strategien könnten dir heute mehr Leichtigkeit bringen? Wie kannst du authentisch kommunizieren und gleichzeitig bei dir selbst bleiben, besonders im Hier und Jetzt? Diese Fragen können als Leitfaden dienen, um eine tiefere Selbstreflexion und bewusste Veränderung anzuregen.


8. Wege und Übungen, um Kontakt mit dem Inneren Kind aufzunehmen

Indem wir uns unserem Inneren Kind zuwenden, geben wir uns selbst die Möglichkeit, alte Wunden zu heilen und eine tiefere Verbindung zu unserer wahren Natur herzustellen.

»Das Innere Kind in uns sehnt sich nach Annahme und Liebe. Indem wir es heilen, schenken wir uns selbst die Chance auf ein erfülltes Leben.« Louise Hay

Wer sich von seinen schmerzhaften Gefühlen abschneidet, kann meist auch positive Gefühle nicht mehr wirklich intensiv und ungehemmt empfinden. Das führt zu einer inneren Leere, Gefühl der inneren Einsamkeit, Isolation und des Ungeliebt seins. Wir verlieren den Kontakt zu uns selbst, was auch tiefe Verbindungen zu anderen Menschen verhindert. Wir passen uns den Erwartungen anderer an und unterdrücken eigene Wünsche und Gefühle. Um wieder ganz zu werden, ein befreites Leben zu führen und Liebe empfangen sowie geben zu können, ist der Kontakt zu deinem inneren Kind unverzichtbar. Wenn dein innerer Erwachsener lernt, sich gut um das verletzte Kind in dir zu kümmern, können alte Wunden heilen. Dein Inneres Kind kannst du nicht anderen auf den Schoß setzen. Du musst dich selbst darum kümmern und die Verantwortung übernehmen.

Kontakt zum Inneren Kind durch Kindheitserinnerungen: Beginne den Erstkontakt, indem du dich an die schönen Momente deiner Kindheit erinnerst. Was hast du als Kind gerne getan? Lasse die Kindheit wiederbeleben und erkunde, welche Aktivitäten dir Freude bereitet haben. Was konntest du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wurde? Wenn dir spontan nichts einfällt, lass die Fragen erstmal wirken und warte ab, welche Antworten in den nächsten Stunden oder Tagen aufkommen. Wenn du eine bestimmte Frage stellst, wird dir dein Unterbewusstsein mit der Zeit Antworten liefern. Als Hilfestellung kannst du auch wichtige Bezugspersonen befragen und dir alte Fotos angucken.

Verbringe Zeit mit deinem Inneren Kind: Dein Inneres Kind benötigt deine Zeit und Aufmerksamkeit. Tägliches bewusstes Verbringen von Zeit mit ihm, sei es durch Aktivitäten oder innere Dialoge, stärkt die Verbindung. Sei geduldig und versichere deinem Inneren Kind, dass du da bist und es nicht im Stich lässt.

Rede ihm gut zu und sage Sätze wie:

 

    • Ich bin bei dir und ich lasse dich nie wieder allein.

    • Du bist gut, genauso wie du bist.

    • Es ist vollkommen in Ordnung, traurig / wütend / enttäuscht / verzweifelt etc. zu sein.

    • Ich liebe dich.

»Die Arbeit mit dem Inneren Kind ist ein Akt der Selbstliebe und Selbstfürsorge,
der uns hilft, uns von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien.«

Schenke deinem Kind auch körperliche Zuwendung, wenn du spürst, dass es diese braucht und sich wünscht. Du kannst dir beispielsweise selbst eine Umarmung schenken oder dich sanft berühren oder auch deinem inneren Kind in der Vorstellung sanfte, absichtslose Berührungen schenken.

Dialog mit dem Inneren Kind: Führe einen Dialog mit deinem Inneren Kind, sei es durch schriftliche Ausdrucksformen wie Briefe oder ein Tagebuch. Das Schreiben ist eine wirkungsvolle Methode, sich dem Kind in dir zu näheren.

Schreibe deinem inneren Kind einen Brief und lass es wissen, wie wunderbar, kostbar und einzigartig es ist. Lasse es wissen, wie froh du darüber bist, es wiedergefunden zu haben und nun in Kontakt mit ihm zu sein. Sage deinem Inneren Kind all das, was du selbst gern als Kind gehört hättest. All das, was du gebraucht hättest, aber nicht bekommen hast. „Du kannst auch ein Tagebuch an dein Inneres Kind führen, indem du regelmäßig, vielleicht sogar täglich, ein paar liebevolle Worte an dein Inneres Kind richtest. Außerdem kannst du deinem Inneren Kind schreibend Fragen stellen und schauen, welche Antworten – ohne dass du darüber nachdenkst – durch deinen Stift auf das Papier fließen.

Kreativität als Ausdruck: Nutze kreative Ausdrucksformen, um wieder in Kontakt mit dem Inneren Kind zu treten. Was du heute gerne tust, hat oft Wurzeln in den Aktivitäten, die du als Kind geliebt hast. Erinnere dich daran, was du als Kind gern getan hast (Tanzen; Malen, Singen, Basteln etc.) und mache das. Tobe dich gemeinsam mit deinem inneren Kind künstlerisch und kreativ aus. Es geht wirklich nur darum, Spaß mit deinem inneren Kind zu haben und nicht darum, irgendetwas Schönes oder Großartiges zu erschaffen.

Kontakt zum inneren Kind über Gefühle aufnehmen: Die effektivste Methode, Kontakt mit dem Inneren Kind aufzunehmen, ist durch intensive Gefühle, insbesondere durch schmerzhafte Emotionen, die bisher unterdrückt wurden. Diese Gefühle repräsentieren das verletzte, leidende Kind in dir, das du als Selbstschutzmechanismus abgeschnitten hast, um es vor Überforderung zu bewahren. Obwohl unterdrückt, kommen diese Gefühle immer wieder hoch und suchen nun nach Integration und Heilung.

Wenn du das nächste Mal intensiv schmerzhafte Gefühle verspürst, wähle bewusst, sie nicht zu unterdrücken, sondern dich für sie zu öffnen und sie durchzufühlen. Auch wenn es sich sehr unangenehm anfühlt, solltest du wissen, dass diese Gefühle dich nicht umbringen werden. Öffne dich für das Gefühl, atme hinein und lasse dich nicht von deinen Gedanken ablenken. Stelle dir dann die Frage: Wann habe ich dieses Gefühl zum ersten Mal erlebt?

Fühle das Gefühl, ohne eine sofortige Antwort zu suchen. Bleibe im Moment, bei deinem Atem und dem Gefühl. Beobachte, ob spontan ein Bild oder eine Antwort aus deinem Unterbewusstsein auftauchen. Vielleicht erscheint ein Bild aus deiner Kindheit, als du den Urschmerz zum ersten Mal erlebt und abgespalten hast. Betrachte dieses Bild genau: Wie alt bist du? Wo befindest du dich? Was passiert gerade?

Nimm die Perspektive deines jungen Selbst ein und fühle den Schmerz aus dieser Ich-Perspektive. Nachdem du das Gefühl vollständig angenommen und gefühlt hast, stelle dir vor, wie dein erwachsenes Ich die Szene betritt. Gehe auf dein inneres Kind zu, tröste es, umarme es und gib ihm, was es braucht. Dieser Moment kann dazu führen, dass das unangenehme Gefühl sich auflöst und Erleichterung eintritt.
Frage dann dein Inneres Kind, was es als Nächstes tun möchte, sofern es in einem Alter ist, indem du mit ihm sprechen kannst. Abschließend frage, ob es hier bleiben möchte oder mit dir mitkommen will.

Kontakt zum Inneren Kind durch Achtsamkeit im Alltag: Kontakt zu deinem inneren Kind kannst du nicht nur über die sehr schmerzhaften Gefühle aufnehmen, auch wenn das meiner Erfahrung nach die wirkungsvollste Methode mit dem größten, oft unmittelbaren Transformationspotential ist. Du kannst auch allgemein stärker auf deine Gefühle achten und dich darüber mit deinem Inneren Kind verbinden. Nimm etwas Geschwindigkeit aus deinem Leben, um dich wieder richtig zu spüren. Lenke dich nicht ständig durch Fernsehen, Internet oder Unternehmungen ab. Verbringe Zeit allein, ohne Ablenkungen. Fühle, was du gerade fühlst. Nimm das Innere Kind in diesem Gefühl wahr. Was will es? Was möchte es dir sagen? Was braucht es gerade? Sprich mit ihm und gib ihm, was es braucht. Zeige und versichere ihm, dass du es bedingungslos liebst. Sprich von deinem Herzen zum Herz deines Inneren Kindes.

Wenn du dein Leben wirklich grundlegend verändern, Limitierungen auflösen, dein inneres Kind erlösen und endlich in deine volle Kraft kommen willst, dann fange an, dich um dein Inneres Kind zu kümmern. Falls du traumatische Erfahrungen gemacht hast und dich nicht stark genug fühlst, mache diesen Prozess bitte niemals allein und suche dir professionelle Hilfe, die dich dabei unterstützen kann! Höre auf deine Innere Stimme, sie wird dir sagen, ob du das schaffst oder ob du Hilfe brauchst.

»Die Heilung des Inneren Kindes ist keine Aufgabe, sondern eine Reise. Es erfordert Geduld, Mitgefühl und die Bereitschaft, sich selbst zu verstehen.« Alice Miller

Häufige Herausforderungen bei der Inneren Kind Arbeit

Widerstände gegen Konfrontation: Viele Menschen haben Angst davor, alte Wunden wieder aufzureißen und sich den schmerzhaften Erinnerungen ihres Inneren Kindes zu stellen.
Selbstkritik und Scham: Die Konfrontation mit dem Inneren Kind kann Selbstkritik und Scham hervorrufen, insbesondere wenn es um unverarbeitete Gefühle oder Ereignisse aus der Vergangenheit geht.

Zeitmangel: Der Heilungsprozess erfordert Zeit und Engagement. Manche Menschen fühlen sich überfordert durch ihre täglichen Verpflichtungen und haben Schwierigkeiten, genügend Zeit für die Innere Kind Arbeit zu finden.

Ungeduld mit dem Fortschritt: Manche Menschen erwarten schnelle Ergebnisse und werden ungeduldig, wenn der Heilungsprozess Zeit benötigt. Dies kann zu Frustration und Demotivation führen.

Wege zur Überwindung dieser Herausforderungen

Achtsamkeit und Selbstmitgefühl: Entwickle Achtsamkeit für deine eigenen Emotionen und begegne ihnen mit Selbstmitgefühl. Vermeide Selbstkritik und erkenne an, dass Heilung Zeit braucht.
Schritt-für-Schritt-Ansatz: Teile den Heilungsprozess in kleine Schritte auf, um Überforderung zu vermeiden. Nimm dir regelmäßig Zeit für Innere Kind Arbeit und akzeptiere, dass es ein schrittweiser Fortschritt ist.

Suche professionelle Unterstützung: Wenn die Arbeit mit dem Inneren Kind zu überwältigend ist, suche Unterstützung bei einem Therapeuten oder Coach, der auf Trauma und Innere-Kind-Arbeit spezialisiert ist.

Die Bedeutung von Geduld im Heilungsprozess

Akzeptanz des eigenen Tempos: Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo im Heilungsprozess. Akzeptiere und respektiere dein eigenes Tempo, ohne dich mit anderen zu vergleichen.

Tieferes Verständnis entwickeln: Geduld ermöglicht es dir, ein tieferes Verständnis für die Ursprünge deiner Verletzungen zu entwickeln. Dieser Prozess erfordert Zeit, Reflexion und Selbstakzeptanz.

Langfristige Veränderungen: Die Innere Kind Arbeit zielt darauf ab, langfristige Veränderungen herbeizuführen. Durch Geduld kannst du die Wurzeln deiner Herausforderungen verstehen und nachhaltige Heilung fördern.

Kontinuierlicher Fortschritt: Geduld ermöglicht es dir, den kontinuierlichen Fortschritt zu erkennen, auch wenn er schrittweise erfolgt. Kleine Veränderungen summieren sich im Laufe der Zeit zu einer bedeutenden Transformation.

Die Innere Kind Arbeit ist eine persönliche Reise, und Geduld spielt eine entscheidende Rolle, um die tiefgreifenden Veränderungen und Heilungen zu ermöglichen, die diese Art der therapeutischen Arbeit verspricht.

Literatur- und Quellenverzeichnis

»Das Kind in dir muss Heimat finden« von Stefanie Stahl: Dieses Buch bietet einen praktischen Ansatz zur Inneren-Kind-Arbeit und gibt klare Anleitungen, wie man eine tiefere Verbindung zum eigenen Inneren Kind herstellen kann.
»Heile dein Herz: Das 28-Tage-Programm« von Louise Hay: Louise Hay, eine Pionierin der Selbsthilfe-Literatur, präsentiert in diesem Buch ein 28-tägiges Programm zur emotionalen Heilung und stärkt dabei die Verbindung zum Inneren Kind.
»Inneres Kind – Ursprüngliche Gefühle neu erleben« von Marion Sonnenmoser: Die Autorin beleuchtet in diesem Buch die Bedeutung des Inneren Kindes und bietet praktische Übungen und Ansätze für die emotionale Heilung.
»Der Weg des Künstlers« von Julia Cameron: Dieses Buch fokussiert sich auf künstlerische Wege, um die Kreativität zu entfalten und stellt eine interessante Perspektive zur Inneren-Kind-Arbeit dar.
»Innere-Kind-Therapie: Wege zur Selbstliebe« von Erika J. Chopich und Margaret Paul: Die Autoren präsentieren einen tiefgehenden Ansatz zur Inneren-Kind-Arbeit und bieten therapeutische Methoden, um Selbstliebe zu fördern.

 

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